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Der Studiengang ‚Angewandte Hebammenwissenschaft‘ setzt sich zusammen aus den drei Modulbereichen:

  • Hebammenkunde (midwifery care)
  • Hebammenwissenschaften (midwifery science)
  • Gesundheitsmanagement (management of care).

Das Studium kombiniert grundständige Studieninhalte, wie z.B. Grundlagen der Hebammentätigkeit, Kinderheilkunde und Prävention, mit evidenzbasierter Hebammenpraxis und angewandter Hebammenforschung. In den Studiengang ist die Ausbildung zur Hebamme/Entbindungspfleger integriert. Innerhalb von vier Jahren erwerben die Absolventinnen und Absolventen des ausbildungsintegrierenden Studiums somit zwei Abschlüsse: das Staatsexamen Hebamme/Entbindungspfleger und den Bachelor of Science.

Die durchgängig große Praxisnähe vermittelt den Studierenden ein hohes Maß an Sozialkompetenz und beruflicher Handlungskompetenz. Auf diese Weise wird den Absolventinnen und Absolventen im Hinblick auf Akzeptanz und Glaubwürdigkeit beim interdisziplinären Arbeiten der Einstieg in die Berufstätigkeit nachhaltig erleichtert. Die Vorteile des Studiums in kleinen Gruppen (20-30 Studierende pro Kohorte) tragen zur Attraktivität des Studiums bei. In den Lehrveranstaltungen werden entsprechende methodische, soziale und persönliche Fähigkeiten vermittelt: Der Studienplan verbindet eine anspruchsvolle theoretische Ausbildung mit der Vermittlung berufsqualifizierender Kompetenzen. Der kontinuierliche Praxiskontakt während des Studiums sichert Erhalt und Erweiterung der im jeweiligen Berufsfeld erforderlichen praktischen Fertigkeiten. Die Absolventinnen und Absolventen sind in der Lage, ihr theoretisches Wissen praktisch anzuwenden, dies gilt vor allem für die Erarbeitung von sachgerechten und zielorientierten Lösungen.

Neben den fachspezifischen Inhalten und dem wissenschaftlichen Arbeiten werden Schlüsselkompetenzen wie Fachenglisch, Kommunikations- und Präsentationstechniken vermittelt.

Zentrales Merkmal der DHBW ist das duale Studienkonzept mit wechselnden Theorie- und Praxisphasen sowie die enge Kooperation zwischen der Hochschule und ihren Partnerunternehmen bzw. -einrichtungen. Die Dualen Partner wählen die Studierenden aus, schließen mit den Studierenden einen Vertrag ab und bieten während des dreijährigen Studiums eine fortlaufende Vergütung. Die DHBW übernimmt die akademische Ausbildung, die mit einem akkreditierten Bachelor-Abschluss mit 210 ECTS-Punkten endet.


Interview mit zwei Studierenden, 2018

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Copyright: DHBW Heidenheim, Simone Baumann (Öffentlichkeits- und Pressearbeit)


Überblick zum Studiengang Angewandte Hebammenwissenschaft an der DHBW

Studiengang

Duales Studienmodell

Abschluss

Regelstudienzeit

Angewandte Hebammenwissenschaft

wechselnde Theorie- und Praxisphasen

B.Sc.

6 Semester


Auf der Seite der DHBW finden Sie die aktuellen formalen Studieneingangsvoraussetzungen, die aktuellen Informationen zur Studienverlaufsplanung sowie die DHBW-Standorte, an denen der Studiengang angeboten wird.

„Ich möchte Hebamme werden, weil ich Babys so süß finde.“

Nur ca. 10% der Hebammenarbeit beinhaltet den direkten Kontakt mit dem Baby im Rahmen der Neugeborenenversorgung. Die größeren Anteile der Hebammenarbeit sind die Begleitung, Beratung und Versorgung der Schwangeren, Wöchnerinnen und Familien, sowie die Hilfe und Unterstützung während der Geburt.

Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett sind besonderen Phasen im Leben der betreffenden Frau. Hier steht ihr eine Hebamme/ein Entbindungspfleger zur Seite, um sie medizinisch und psychosozial zu betreuen. Zu den ethischen Prinzipien der Hebammentätigkeit gehört, die Wünsche der gebärenden Frauen ernst zu nehmen und diese zu respektieren.  Die Hebamme/der Entbindungspfleger unterstützt die werdende Mutter als verlässliche Partnerin bzw. als verlässlicher Partner, fördert deren Zutrauen in die eigenen Kompetenzen und die Bindung zwischen Mutter und Kind.

Untersuchungen konnten zeigen, dass eine umfassende Hebammenbetreuung zu weniger Frühgeburten sowie weniger medizinischen Eingriffen und Schmerzmittelgabe unter der Geburt führen können. Ebenso können kürzerer Krankenhausaufenthalte, eine längere Stilldauer und eine empfundene höhere Zufriedenheit bei den betreuten Frauen festgestellt werden. Hebammen/Entbindungspfleger verstehen sich als Unterstützerin bzw. Unterstützer des natürlichen Ablaufs von Schwangerschaft und Geburt. Sie sind für die umfassende Betreuung der Physiologie in dieser Phase ausgebildet.


Im Studium kommt im Vergleich zu einer Ausbildung die Praxis zu kurz.

Gerade das duale Studium bereitet durch die Praxisphasen in den Kliniken im Wechsel mit den Theoriephasen ideal auf den Hebammenberuf vor. Der hohe Praxisanteil von ca. 2.200 Stunden in der Klinik wird durch die Vorbereitung in Skills-Labs ergänzt. Skills-Labs sind Einrichtungen für Studierende zum Üben praktischer Fähigkeiten und Szenarien. Hier können unter Anleitung von Ausbilderinnen und Ausbildern an realistischen Modellen beispielsweise Notfälle simuliert werden, so dass die Studierenden ohne den Druck der Realität trainieren können. Das Skills-Lab kann als dritter Lernort gesehen werden, in dem Theorie und Praxis verzahnt werden. Dank der engen Verknüpfung von Theorie in der Hochschule und Praxis beim Dualen Partner kann neu Erlerntes direkt angewendet werden und führt so zu einem schnellen Lernerfolg.


Hebammen/Entbindungspfleger arbeiten unter anderem mit Kräutern, Tees und alternativen Heilmethoden.

Durch das Studium erhalten die Studierenden ein profundes medizinisches Wissen und reflektieren die Vorgehensweisen in der Hebammenarbeit. Sie werden im Sinne der ‚evidence-based medicine‘ nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen ausgebildet. In der Evidenzbasierten Medizin wird medizinisches Vorgehen anhand zur Verfügung stehender wissenschaftlicher Untersuchungen und Daten begründet. Dies erfordert die systematische Auseinandersetzung mit empirischen Studien und deren kritische Beurteilung. Dabei werden auch alternativmedizinische Behandlungsmethoden in den Blick genommen. Absolventinnen und Absolventen sollen Patientinnen und Patienten – auch im Hinblick auf alternativmedizinische Behandlungsmethoden – umfassend und wissenschaftlich fundiert beraten können.


„Hebammenwissenschaft ist ein Frauenstudiengang.“

Früher zählte der Beruf zu einem der typischen Frauenberufe. Dies lässt sich daran erkennen, dass 1985 der Begriff ‚Entbindungspfleger‘ und die Zulassung zur Ausbildung im Berufsgesetz geregelt wurden. Diese Bezeichnung spiegelt die Tätigkeit nicht richtig wieder, da der Beruf selbstständig und eigenverantwortlich ausgeübt wird. Daher setzt sich der Deutsche Hebammen Verband für die Verwendung: ‚Hebamme (m/w/d)‘ ein, wie es bereits in Österreich und in der Schweiz gilt. Insgesamt arbeiten in Deutschland, Österreich und der Schweiz wenige männliche Hebammen (zwischen ein bis zehn pro Land). Jedoch kann in den letzten zehn Jahren ein Anstieg des männlichen Anteils in diesem Fachbereich festgestellt werden. In anderen europäischen Ländern, wie Italien, Spanien und Portugal praktizieren männliche Hebammen wesentlich häufiger und werden nicht als Ausnahme in diesem Beruf gesehen.

Hebammen/Entbindungspfleger…

  • sind für die Betreuung von Frauen und Familien vor, während und nach der Geburt zuständig.
  • sind in der Lage selbstständig die Begleitung der Phasen Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und frühe Kindheit durch entsprechende Beratungen und Leistungen zu übernehmen.
  • integrieren präventive und gesundheitsfördernde Aspekte in umfassenden Versorgungssituationen.
  • können für die Problemstellungen ihres Arbeitsfeldes eigenverantwortlich wissenschaftlich begründete Lösungen erarbeiten – sowohl im Bereich der klinischen und außerklinischen Hebammenversorgung als auch im Bereich des patientennahen Managements.
  • können ein weiterführendes Studium absolvieren, um den Masterabschluss zu erlangen und ggf. zu promovieren und dann in der Wissenschaft tätig werden.
  • können über Weiterbildungen in Bereichen der Traditionell-Chinesischen-Medizin, der Homöopathie, der ‚Frühen Hilfen’ und der Lehre arbeiten.
  • können in unterschiedlichen Settings arbeiten:
    • Kreißsaal, Neugeborenen-, Wochenbettstation, Schwangerenambulanz,
    • Geburtshaus, Hebammenpraxis, Arztpraxis,
    • Grundschulen, weiterführende Schulen,
    • Gesundheits- und Jugendamt,
    • Hochschulen.