Bestimmte Pflanzenfasern werden bereits seit Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden gewonnen. Diese Gewinnung ist recht aufwendig und umfasst viele Arbeitsschritte.
Flachs
Raps
Baumwolle
Jute
Kochen
Mazerieren
Verkohlen
Rösten
Mahlen
Zerspanen
Knicken oder Brechen
Sieben
spinnbar
nähbar
knetbar
spaltbar
Bitte ergänzen Sie die fehlenden Worte im Lückentext[1], um die Gewinnung von Leinen zu beschreiben.
Zuerst wird die ganze -Pflanze auf dem Feld samt Wurzeln geerntet und entsamt. Diese Erntemethode wird Raufen, das Entsamen Riffeln genannt. Die gerauften Pflanzen werden auf dem Feld liegen gelassen. Die Feuchte des nächtlichen Taus führt dann in einem langsamen Prozess dazu, dass sich im Inneren des Stängels die Bastfasern vom Holz des Stängels trennen. In langsam fließendem oder stehendem Wasser lässt sich dieser Prozess, das sogenannte , beschleunigen. Durch den Verrottungsprozess wird ein Teil des Pflanzenleims entfernt und dadurch lockert sich die Rinde auf, so dass anschließend der Bast vom Stängel entfernt werden kann. Der nächste Verarbeitungsschritt heißt . Die Stängel werden dabei mit einer Brechmaschine mehrfach geknickt, um den Bast vom Stängel zu trennen. Letzte Holzteile werden beim sogenannten Schwingen in einer Schwingturbine entfernt. In der Schwingturbine wird der Bast zugleich der Länge nach geteilt. Erst nach all diesen Prozessschritten sind die Fasern .
Aufgabe 2 von 3
REGENERATFASERN
Auch Holz besteht aus Fasern, die z. B. zur Papierherstellung genutzt werden. Es handelt sich dabei um Zellulosefasern, die allerdings nicht wie bei Flachs spinnbar gemacht werden können. In diesem Fall wird die Zellulose chemisch verändert und ist dann löslich. Die Lösung wird anschließend durch eine Düse bspw. in ein anderes Chemikalienbad gedrückt. Entsteht dabei wieder reine Zellulose und man nennt die Fasern Regeneratfasern.
Welche der folgenden Fasern sind bekannte Regeneratfasern?
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Viskose
Kurzzeitig entsteht ein sogenanntes Xanthogenat, das spinnbar ist. Dann wird die Cellulose zurückgebildet. Allerdings hat diese dann eine andere Kristallstruktur, was zu dem seidenartigen Glanz führt. Die Regenerate werden daher oft Kunstseiden genannt.
Cupro
Ebenfalls eine Regeneratfaser, die mit Hilfe eines Kupferkomplexes gelöst und so spinnbar gemacht wird.
Modal
Wird ähnlich wie Viskose hergestellt, hat aber nass und trocken eine höhere Festigkeit als Viskose.
Nylon
Ist ein Polyamid und besteht nicht aus Zellulose.
Perlon
Ist ein Polyamid und besteht nicht aus Zellulose.
Aufgabe 3 von 3
POLYAMIDE UND POLYESTER
Wissenschaftler der Universität Hohenheim forschen an Kunststoffen, die mindestens so langlebig sein sollen wie gewöhnliches Plastik. Der Unterschied: Das Material wird aus regenerativen Rohstoffen gewonnen, z. B. aus Stroh. Hören Sie sich dazu Audiodatei 1 an.
Audiodatei 1: Forscher entwickeln Plastik aus Stroh. Interview mit dem Konversionstechnologen
Markus Götz von der Universität Hohenheim / Copyright: SWR
Nylon 6,6 ist ein typisches vollständig chemisch erzeugtes Fasermaterial, aus dem z. B. die Nylonstrümpfe hergestellt werden. Ähnliches gilt auch für Polyester. Aber kann man solche Materialien auch auf Basis von Biomasse herstellen? In einem Artikel, der auf kunstoffe.de veröffentlicht wurde, wird beschrieben, wie Nylonstrümpfe und Kunststoffflaschen aus Chicoree-Abfällen hergestellt werden können.[2]
Welche Plattformchemikalien ermöglichen die Herstellung von Strümpfen und Flaschen aus Resten der Chicorée-Salatproduktion oder Stroh?
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Hydroxymethylfurfural
Eine Substanz, die beim Erhitzen von Zucker entsteht und durch chemische Veränderungen zum Grundbaustein von Polymeren, z. B. für Fasern wird.
Phenol
Ebenfalls eine wichtige Grundchemikalie, die sich aber nicht aus Chicorée-Rüben gewinnen lässt.
Bisphenol A
Diese Substanz ist überall in der Umgebung zu finden. Sie ist sehr schädlich und wirklich niemand möchte sie in der Umwelt haben. Zum Glück kann man sie auch nicht aus Chicorée-Rüben herstellen.
Phenolphthalate
Typische Weichmacher z. B. in PVC. Sie sind in der Umwelt sehr weit verbreitet und schädlich. Für Nylon braucht man keine Weichmacher und aus Chicorée-Rüben kann man sie auch nicht herstellen.