Ungefähr alle zehn Jahre werden neue Bildungspläne entwickelt, die für die Unterrichtstätigkeiten der Lehrer*innen bindend sind. Der Grund dafür ist, dass sich das zu unterrichtende Wissen und die zu erwerbenden Kompetenzen im Laufe der Zeit ändern. Wer ist für die Entwicklung der Bildungspläne verantwortlich?
Bitte wählen Sie aus den gegebenen Antworten die richtige Antwort aus.
Bitte auswählen
KMK - Ständige Konferenz der Kultusminister
Bundesebene
BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung
Bundesebene
Kultusministerium
Länderebene
Wissenschaftsministerium
Länderebene
Schulgremium
Schulebene
Im föderalen System der Bundesrepublik Deutschland liegt der Bereich der Bildung in den Händen der Länder. Die jeweiligen Kultusministerien sind für die Entwicklung der Bildungspläne zuständig; in Baden-Württemberg ist dies beispielsweise das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport. Die Bildungspläne lassen den Schulen auch Freiräume, um einen Teil der Unterrichtszeit an einem Schulcurriculum zu orientieren.
Aufgabe 2 von 4
UNTERRICHTSPLANUNG
Unterricht kann auf vielfältige Weise durchgeführt werden. Eine sorgfältige Unterrichtsplanung ist unabdingbar, um ein Passungsverhältnis zwischen der Lerngruppe, dem Unterrichtsgegenstand und dem methodischen Vorgehen der Lehrkraft herzustellen. Am Ende des Planungsprozesses einer Unterrichtsstunde steht i.d.R. ein methodischer Grundrhythmus.
An welchem methodischen Grundrhythmus sollte man sich bei der Planung einer Unterrichtsstunde orientieren? Bitte bringen Sie die Unterrichtsplanungselemente in die richtige Reihenfolge.
Einstieg / Motivation
Der Unterrichtseinstieg dient dazu, die Lernenden auf das Thema einzustimmen (z.B. Neugierde wecken, an Vorwissen anknüpfen, auf die Sache fokussieren, über den Unterrichtsverlauf informieren).
Erarbeitung
Es findet eine aktive Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand statt (z.B. ein Sachverhalt wird problematisiert).
Ergebnissicherung
Die aktive Auseinandersetzung wird in einer passenden Art und Weise gesichert (z.B. eine Regel wird notiert, zentrale Aussagen werden mündlich zusammengefasst).
Übung
Die neuen Erkenntnisse werden vielfältig von den Lernenden eingeübt (z.B. Lückentext, Rechenaufgaben).
Transfer / Anwendung
Die neuen Erkenntnisse werden in Alltagssituationen oder zur Lösung konkreter Transferaufgaben angewendet (z.B. Streitgespräch über einen Interessenkonflikt, mathematische Umkehraufgaben).
Abschluss
Eine (thematische) Abrundung der Unterrichtsstunde findet statt.
Eine detaillierte Unterrichtsplanung ermöglicht eine gründliche gedankliche Sortierung vor Unterrichtsdurchführung. In der Lehrer*innenausbildung wird die Unterrichtsplanung in Form von Strukturskizzen bzw. ausführlichen Unterrichtsdokumentationen als Kommunikationsgrundlage festgehalten. Für die Initiierung von Lernprozessen hat sich der in der Aufgabe beschriebene methodische Grundrhythmus bewährt. Ein thematisch orientierter Unterricht erhält dann einen einsichtigen und nachvollziehbaren Aufbau. Der methodische Grundrhythmus stellt eine grobe Richtschnur für die vorläufige Strukturierung dar, der wirkliche Ablauf des Unterrichts ist viel, viel komplexer.
Aufgabe 3 von 4
PÄDAGOGISCHE SITUATION
Professionelles Lehrer*innenhandeln zeigt sich in pädagogischen Situationen. Im Studium werden Sie auf typische pädagogische Situationen vorbereitet, indem diese in Seminarveranstaltungen auf Grundlage von pädagogischen Theorien, Haltungen und Fachwissen reflektiert werden. Zum professionellen Lehrer*innenhandeln gehört auch, die Grenzen der Zuständigkeit zu erkennen. Bitte schätzen Sie folgende Situation ein, ob es sich um eine pädagogische Situation handelt, die in den Zuständigkeitsbereich einer Lehrkraft fällt.
Während meines Unterrichts entdecke ich, dass im Elternhaus eines Schülers ganz offensichtlich wiederholt die Prügelstrafe angewendet wird. Schätzen Sie die Situation ein. Wählen Sie die richtige Antwort aus.
Bitte auswählen
Es ist eine pädagogische Situation, die ich entdeckt habe und ich muss eine Lösung herbeiführen.
Die pädagogische Situation ist überschritten und ich gebe an das Jugendamt ab.
Es liegt keine pädagogische Situation vor. Als Lehrer*in muss ich mich auf meinen Fachunterricht konzentrieren.
Pädagogische Maßnahmen in der Schule beziehen sich auf einen dem Bildungsplan zugrunde liegenden Bildungs- und Erziehungsauftrag. Bei der Anwendung der Prügelstrafe im außerschulischen Bereich geht es um eine Fürsorgeverletzung, für die das Jugendamt zuständig ist.
Aufgabe 4 von 4
VERSCHWIEGENHEITSPFLICHT
Sie absolvieren das Orientierungspraktikum in der Nähe Ihres Heimatorts und nehmen an einer Klassenkonferenz teil. Anlass der Klassenkonferenz ist der Schüler Martin, der seinen Klassenkameraden Drogen zum Kauf angeboten haben soll. Die anwesenden Lehrkräfte sind sich uneinig über das weitere Vorgehen und vertagen die Entscheidung.
Bitte wählen Sie die richtige Antwort aus.
Bitte auswählen
Zur Beurteilung von Martins Situation brauche ich mehr Informationen. Ich schildere einem Bekannten, der das Jugendzentrum im Dorf leitet, den Vorfall und frage diesen, ob er Näheres zu Martin wisse.
Ich informiere meine Cousine, deren Kinder mit Martin befreundet sind, um diese zu schützen.
Vielleicht haben andere Schulen ein ähnliches Problem. Ich mache mich in sozialen Netzwerken kundig und schildere den Vorfall ausführlich mit der Bitte um eine Einschätzung.
Ich werde nur mit den Anwesenden der Klassenkonferenz darüber sprechen, was man in diesem Fall tun könnte.
Alle Lehrkräfte unterliegen der Verschwiegenheitspflicht, welche auch für Praktikant*innen gilt. Die Nutzung von sozialen Netzwerken erfordert eine besondere Sorgfaltspflicht, denn auch hier sind alle Beteiligten zur Verschwiegenheit über dienstliche Angelegenheiten verpflichtet. Vor Antritt eines Praktikums müssen Sie eine entsprechende Erklärung zur Verschwiegenheitspflicht unterschreiben.