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Humangeographie – Entwicklungsgeographie

Dieses Aufgabengebiet wurde erstellt von Juliane Dame.


Geographische Forschung in Ländern des globalen Südens wird bis heute meist unter den Begriff der Geographischen Entwicklungsforschung gefasst. Das Feld umfasst neben stärker theoriegeleiteten Arbeiten auch anwendungsorientierte empirische Forschung.

Der Entwicklungsbegriff ist allerdings umstritten und normativ aufgeladen. So lassen sich in historischen Phasen der Entwicklungsforschung und Entwicklungspolitik unterschiedliche Definitionen und Vorstellungen von „Entwicklung“ und den teilweise damit verbundenen politischen Zielen identifizieren.

Aktuell werden vor allem Prozesse der globalen Fragmentierung, Verflechtungen und auch Mensch-Umwelt-Beziehungen im Kontext des globalen Wandels behandelt. Auch die 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedeten globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals) betonen die globale Perspektive auf Ungleichheiten.


Das Quellen- und Literaturverzeichnis zu dieser Seite finden Sie hier.

Aufgabe 1 von 1

(WIE) LÄSST SICH ENTWICKLUNG MESSEN? DER HUMAN DEVELOPMENT INDEX (HDI)

Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (United Nations Development Programme, UNDP) veröffentlicht seit 1990 jährlich den Human Development Index (HDI), der sich aus Teilindikatoren in den drei Dimensionen Gesundheit, Bildung und Lebensqualität zusammensetzt. Erfasst werden die Lebenserwartung bei der Geburt, das Bildungsniveau, der durchschnittliche Schulbesuch eines/einer 25-Jährigen sowie der voraussichtliche Schulbesuch von Kindern (jeweils in Jahren) und das Bruttonationaleinkommen pro Kopf.

Der errechnete Indexwert liegt zwischen 0 und 1. Ein rechnerischer Wert von 0 würde sich bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 20 Jahren, 0 Jahren durchschnittlichem und 0 Jahren voraussichtlichem Schulbesuch sowie einem BNE/Kopf von 100 $ Kaufkraftparität ergeben. Der rechnerische Maximalwert 1 würde erreicht, wenn in einem Land die durchschnittliche Lebenserwartung 85 Jahre beträgt, die Werte für den durchschnittlichen Schulbesuch bei 15 und für den voraussichtlichen Schulbesuch bei 18 Jahren liegen und das BNE/Kopf 75.000 $ erreicht. Die Länder werden auf Basis der erreichten Platzierung in vier Ländergruppen eingeteilt. Diese werden wie folgt unterschieden: „Very High Human Development“, „High Human Development”, „Medium Human Development”, „Low Human Development” (Quellen: UNDP 2019 a und b).

Ordnen Sie ausgewählte Länder entsprechend ihrem jeweiligen HDI-Rang (für das Jahr 2018) (Quelle: UNDP 2019a: 300-303).

  • Norwegen

  • Deutschland

  • Serbien

  • Kuba

  • VR China

  • Ägypten

  • Vietnam

  • Indien

  • Syrien

  • Nigeria

  • Afghanistan

  • Niger

Die Nutzung von Indikatoren hilft, Länder zu vergleichen und Veränderungen in bestimmten Teilbereichen zu dokumentieren (UNDP 2019a).

Indikatoren dienen jedoch eher der Orientierung und bleiben letztlich oberflächlich. Sie sind folglich nicht geeignet, unterschiedliche Problemkonstellationen in ihrem jeweiligen historischen, politischen und sozioökonomischen Kontext differenziert zu betrachten.