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Bibliotheks-, Kultur- und Bildungsmanagement – Führungsrolle & Führungskompetenzen

Dieses Aufgabengebiet wurde erstellt von Cornelia Vonhof.

Abb. 1
Grafik: Cornelia Vonhof, Darstellung in Anlehnung an Schreyögg/Koch, 2014, S. 26.


Unsere Absolvent*innen übernehmen oft direkt nach dem Studium die erste Führungsrolle, indem sie kleinere Bibliotheken oder Kultureinrichtungen leiten, die Führung eines Teams oder die Leitung eines Projektes übernehmen. In dieser Führungsrolle sehen sie sich dann ganz unterschiedlichen Anforderungen gegenüber und benötigen unterschiedliche Kompetenzen. Neben den fachlichen und konzeptionellen Kompetenzen, sind die sozialen Kompetenzen von entscheidender Bedeutung.

Mit „sozialer Kompetenz“ wird die Fähigkeit bezeichnet, mit anderen Menschen effektiv zusammenzuarbeiten und etwas zu bewirken. Dazu gehören eine grundsätzliche Kooperations- oder Teamfähigkeit sowie das Vermögen, das Handeln anderer Menschen zu verstehen und sich in sie hineinzuversetzen (Empathie). Für eine Führungskraft ist soziale Kompetenz auf mindestens vier Ebenen gefordert:

  • auf Ebene der unterstellten Mitarbeitenden
  • auf Ebene der Kund*innen, der allgemeinen Öffentlichkeit und der sonstigen „Stakeholder“
  • auf Ebene der Vorgesetzten und der Auftraggeber (z. B. einem politischen Gremium wie einem Gemeinderat)
  • auf der Ebene der Kolleg*innen.

Das Quellen- und Literaturverzeichnis zu dieser Seite finden Sie hier.

Aufgabe 1 von 1

ERWARTUNGEN AN FÜHRUNGSKRÄFTE

Die einzelnen Anspruchsgruppen haben ganz unterschiedliche Anforderungen und Erwartungen an die Führungskraft. Schauen wir uns diese unterschiedlichen Erwartungen einmal genauer an. Versetzen Sie sich bitte in die jeweilige Rolle (als Kund*in, Mitarbeiter*in, etc.) und überlegen Sie, welche Anforderungen Sie an eine Führungskraft hätten.

Ordnen Sie die Zitate den jeweiligen Anspruchsgruppen zu.

Kund*in-nen, allg. Öffentlich-keit, Stake-holder
   
Unter-stellte Mitarbeit-er*innen
   
Kolleg*in-nen
   
Vorge-setzte
   

Ich erwarte eine individuelle, unbürokratische Lösung für mein Problem.

Ich erwarte Anerkennung aber auch Kritik für meine Arbeitsleistung.

Ich erwarte ein vertrauensvolles Verhältnis und gegenseitige Unterstützung.

Ich erwarte, dass die Führungskraft „ihren Laden im Griff hat“.

Ich erwarte offenes Feedback und kollegialen Austausch.

Ich erwarte, dass die Führungskraft alles dafür tut, dass mein Arbeitsplatz sicher ist.

Ich erwarte, dass sie mit mir gemeinsam an der Zukunftssicherung unserer Organisation arbeitet und loyal ist.

Ich erwarte eine hohe fachliche Kompetenz und Antwort auf alle Fragen.

Die Anforderungen, die die Anspruchsgruppen an eine Führungskraft stellen, sind vielfältig und oft widersprüchlich. Es wird kaum gelingen, es „allen recht zu machen“. Daher ist es für eine Führungskraft entscheidend, eine eigene Position zu haben, mit Konflikten umgehen zu können und klar zu kommunizieren. Sich diesen Herausforderungen stellen zu wollen, ist eine wichtige Motivation dafür, eine Führungsrolle zu übernehmen. Eine andere Motivation liegt darin, gemeinsam mit den Anspruchsgruppen Dinge bewegen zu können und aktiv Neues zu gestalten.