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Spezialisierungen in der Restaurierung – Einführung

Papierrestaurierung
Das Studium Restaurierung von Kunstwerken auf Papier, Archiv- und Bibliotheksgut bereitet die Studierenden auf das Tätigkeitsfeld der Restaurator*innen in Museen und Forschungseinrichtungen sowie freiberuflich bzw. in privatwirtschaftlichen Firmen vor. Papierrestaurierung ist ein wissenschaftlicher, praxisorientierter Beruf mit einem interdisziplinär ausgeprägten Fundament und unterschiedlichen fachlichen Ausrichtungen. Papierrestaurator*innen sind verantwortlich für die Erhaltung, Untersuchung und Instandsetzung von künstlerischen und dokumentarischen Zeugnissen der Kulturgeschichte. Papier ist seit rund 2000 Jahren das bevorzugte Trägermaterial für eine Vielzahl von Dokumenten; Pergament als wichtigster Vorläufer steht neben Leder und Papyrus ebenfalls im Fokus. So vielfältig wie die historischen Erscheinungsformen dieser Trägermaterialien sind die für das Drucken, Zeichnen und Schreiben verwendeten Farbmittel. Materialkombinationen und Verarbeitungsformen sind so vielfältig wie historische Nutzungen und Alterungserscheinungen und die jeweils passenden Restaurierungsansätze.


Wandmalerei, Architekturoberfläche und Steinpolychromie
Das Arbeitsfeld der Restaurator*innen für Wandmalerei, Architekturoberfläche und Steinpolychromie gehört zu den besonders spannenden Bereichen der Kunst- und Baudenkmalpflege. Das im öffentlichen Interesse stehende und vielfältig genutzte Denkmal verlangt objektspezifische Konzepte der Konservierung und Restaurierung. Entsprechende Methoden und Techniken müssen geprüft, angepasst, weiterentwickelt, aber auch kritisch hinterfragt werden. Das Kunst- und Kulturgut fordert mit dem Anspruch seiner Erhaltung zum ständigen Dialog auf. Bei der Konservierung und Restaurierung geht es nicht nur um die Bewahrung von historisch und künstlerisch wertvollen Gegenständen, sondern auch um die Sicherung des darin aufgehobenen kulturellen Gedächtnisses. Im Studiengang Wandmalerei, Architekturoberfläche und Steinpolychromie dient bereits das Studium der Orientierung in diesem breit angelegten Arbeitsfeld. So werden die Studierenden bei der Suche nach Praktika in Betrieben unterstützt, wo sie einerseits weitere Erfahrungen sammeln und andererseits verschiedene Tätigkeitsbereiche, Herangehensweisen und Firmenstrukturen kennenlernen. Dies fördert bereits im Studium den Aufbau von wichtigen Kontakten sowie die Entwicklung eines persönlichen Berufsprofils. Mit einem gezielt gewählten Thema der Abschlussarbeit und einer individuellen Spezialisierung erlangen Absolvent*innen eine aussichtsreiche Ausgangsposition für den direkten Übergang ins Berufsleben.


Gemälderestaurierung
Im Studiengang Konservierung und Restaurierung von Gemälden und gefassten Skulpturen kommen Studierende von Anfang an mit Kunstwerken in Kontakt, die entweder auf Holz oder auf Leinwand ausgeführt sind und die zwischen dem Mittelalter und heute entstanden sind. Gefragt sind dabei sowohl manuelles Geschick und künstlerisches Einfühlungsvermögen als auch die Fähigkeit, wissenschaftlich-analytisch den Zustand eines Kunstwerkes zu erfassen, um ein Restaurierungskonzept erstellen und praktisch umsetzen zu können. Die hierfür erforderlichen Kenntnisse der Geschichte der künstlerischen Materialien und Techniken, der naturwissenschaftlichen Grundlagen und der Kunst- und Kulturgeschichte vermittelt das Studium in einen ausgewogenen Mix aus theoretischen und praktischen Lehrveranstaltungen.


Objektrestaurierung
Der Studiengang Objektrestaurierung befasst sich mit Objekten aus der Archäologie, Ethnologie und dem Kunsthandwerk. Dabei umfasst er räumlich und zeitlich eine große Bandbreite: archäologische Funde aus Norddeutschland, Glasperlen aus Jordanien, ein Silberaltar aus Oberschwaben, Ledersattel aus Äthiopien, Werbefiguren aus PVC – wer sich für Material- und Epochenvielfalt interessiert, ist in diesem Fachbereich gut aufgehoben.

Das Bachelorstudium dient dem Erlangen von Grundlagenkenntnissen über Materialien und Werkstoffe, deren Eigenschaften und Geschichte sowie Kunst- und Konservierungstechniken. Projektarbeiten, Praktika, Seminare, Workshops und praktische Übungen sowie geisteswissenschaftliche Vorlesungen erweitern praktische und theoretische Fertigkeiten. Vernetzung wird großgeschrieben: Es werden unter anderem Lehrveranstaltungen zu den naturwissenschaftlichen Grundlagen und der präventiven Konservierung angeboten, die gemeinsam mit Studierenden der anderen Fachbereiche besucht werden. Im Masterstudium werden restauratorische und konservatorische Fertigkeiten und Methoden anhand von Übungen, Versuchen, Projekt- und Forschungsarbeiten an Materialproben oder originalen Werken in der Hochschule und kooperierenden Einrichtungen weiterentwickelt. Dabei dürfen gerne eigene Interessensschwerpunkte gebildet werden. Frei wählbare Teilmodule ermöglichen unter anderem Vertiefungen in Querschnittsthemen (z.B. Vitrinen- und Ausstellungstechnik, Management und Notfallplanung) und bereiten auf die Berufswelt vor. Die Masterarbeit besteht aus der selbstständigen Bearbeitung einer Fragestellung im Rahmen eines Forschungs- oder Kooperationsprojekts.


Das Quellen- und Literaturverzeichnis zu dieser Seite finden Sie hier.