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Retusche – Einführung

Definition
Überarbeiten kleiner Bereiche eines Objekts, um Schäden abzudecken oder unerwünschte Merkmale zu maskieren. Ziel ist es, das Original in seiner ästhetischen Qualität für Betrachter*innen wieder besser lesbar und erfahrbar zu machen.


Grundlagen der Retusche
Bei der Restaurierung werden häufig fehlende oder beschädigte Farbschichten optisch an das sie umgebende, erhaltene Original angepasst, indem fehlende Farben und/oder Formen ergänzt werden. Diese Ergänzung fehlender oder beschädigter Bereiche mithilfe von speziellen Malfarben nennt man Retusche. Das Retuschieren ist an sich kein kreativer Prozess, sondern ein Akt der Problemlösung.  Es geht darum, mit Geduld, fachlich fundierten Entscheidungen und ausgezeichneten manuellen Fähigkeiten der Farbabstimmung ein dem jeweiligen Objekt angemessenes Ergebnis zu erzielen. Das Original muss dabei stets respektiert werden, d.h. es darf nicht übermalt werden – Veränderungen oder Verfälschungen sind nicht akzeptabel. Die Retusche muss so objektiv wie möglich durchgeführt werden, ohne dass versucht wird, die Absicht, das Konzept und/oder die physischen Eigenschaften des Objekts zu verfälschen.


Es ist wichtig, dass alle Retuschen ...

  • keinen Schaden am restlichen Original verursachen,
  • jederzeit vom verbleibenden Original entfernt werden können, ohne es zu beschädigen sowie
  • stabil sind und sich im Laufe der Zeit möglichst nicht verändern, damit sie zu einem nachhaltigen Erfolg der durchgeführten Restaurierung beitragen.

Um die Retuschen wieder entfernen zu können, wird in der Regel eine dünne Trennschicht auf das Original aufgetragen. Dies verhindert auch die Beschädigung des Originals beim Entfernen.


Das Quellen- und Literaturverzeichnis zu dieser Seite finden Sie hier.