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Systematische Theologie – Einführung

‚Systematische Theologie‘ – das klingt für Religionskritiker wie ein Widerspruch. Mit (möglichen) Widersprüchen, oder zumindest verschiedenen Stimmen, hat es die Systematische Theologie tatsächlich manchmal, aber nicht immer, zu tun. Ihre Aufgabe ist es, in den verschiedenen Perspektiven, der biblischen Texte und der kirchengeschichtlichen Entwicklungen den roten Faden zu finden, also die verschiedenen Stimmen zu einem Chor zusammenzubringen. Dabei kann es natürlich auch sein, dass man nicht alle Stimmen zur selben Melodie zusammenbekommt. So gibt es in der Systematischen Theologie unterschiedliche Perspektiven, die sich aber darin einig sind, den evangelischen Glauben und die Bibel als Grundlage zu vertreten.

Im Fach Systematische Theologie werden die traditionellen Bestandteile des christlichen Glaubens analysiert (‚Dogmatik): Wie sollen wir so etwas wie ‚Dreieinigkeit Gottes‘ verstehen? Und was heißt es, dass Jesus Christus gleichermaßen Gott und Mensch sein soll?

Zur Systematischen Theologie gehört es auch, über die Fragen von Gott und Welt philosophisch nachzudenken. Die Herangehensweise der Systematischen Theologie ist aber eine andere als die der Philosophie. Während die Philosophie gewissermaßen immer wieder bei ‚Null‘ anfangen kann, geht die Systematische Theologie immer von der christlichen Tradition aus und kann weder die Bibel aufgeben, noch die kirchengeschichtlichen Entwicklungen vernachlässigen.

Auch Fragen der Ethik gehören zur Systematischen Theologie. Hier wird zwar kein Anweisungskatalog für ein möglichst frommes Leben präsentiert, aber es geht um die Wege, wie Glaube und Leben zusammenkommen. In der Ethik geht es auch um die komplexen Herausforderungen der Gesellschaft, wobei die Kirche eine wichtige Stimme in die ethischen Debatten einbringt.

Wie diese Grundaufgaben der Systematischen Theologie miteinander ins Verhältnis gesetzt werden, ist je nach Ansatz sehr verschieden, aber zum Studium der Systematischen Theologie gehört immer eine Auseinandersetzung mit den Grundlagen des Glaubens, dem philosophischen Denken, und auch den ethischen Ansätzen und Herausforderungen.


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